Kurz: nein!
Die Leinen bestehen aus einer hochfesten Dyneema Leine, die eine Bruchlast von 780kg (!) aufweist. Damit wir zwei Schlaufen an den Enden der Leinen erhalten, sind die beiden Enden in sich zu einem Auge verspleisst (sog. Augspleiß, siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Spleiß). Dieses Verfahren ist sehr aufwendig, jedoch mit zusätzlicher Vernähung viel haltbarer als ein Auge, das durch zwei parallel vernähte Leinen entstanden ist.
Da wir zwei meist Spleisse an den Leinen haben, ist an der Stelle, wo die beiden Spleissenden aufeinandertreffen, die Leine für ein paar Millimeter nicht gespleisst.
Bei jeder Verwendung der Leinen wird sie Salz- oder Süßwasser und UV-Strahlung ausgesetzt. Dadurch geht mit der Zeit das Coating heraus, eine spezielle Beschichtung, die die Leine vor vorzeitigem Alterungsprozess schützt. Das Coating hat zudem den angenehmen Nebeneffekt, die Leine steifer zu machen. Nach vielfacher Benutzung und ohne Last hat die Dyneema Leine eine schöne, weiche Faser, man kann sie sie in sich aufschieben. Macht man dieses, können die vorher schön verflochtenen Enden der Spleisse aus der Leine heraustreten. Und genau das ist es, was man sieht, wenn die Leinen ein wenig in Benutzung gewesen sind. Die Leinen sind i.d.R. nicht defekt und es besteht kein Fertigungsmangel.
Um den häufigen Nachfragen zu eben diesem Thema vorzubeugen, setzen wir ab dem GTS3 und der Sensor 2 Bar (Mitte 2014) ein kleines Stück vernähtes Spinnakertape über diese Stelle, damit die Spleissenden nicht mehr heraustreten können. Es gibt keinen sinnvollen Grund, die "Pigtails Front" am Kite oder die "Connectors" an der Bar aus diesem Grund zu tauschen.
Anders ist der Fall natürlich, wenn die Leine wirklich beschädigt ist und einen Cut aufweist. Dann muss die Leine natürlich getauscht werden.